Samuel Fitoussi: Drehbuch-Sensitivity-Reader

würden den Film 'Basic Instinct' heute massakrieren", meint der Autor in seinem Buch "Woke fiction", das bisher in französischer Sprache erhältlich ist. "Wenn ein Drehbuch zu stark die Geschlechterunterschiede betont" oder "Wenn etwa eine schwarze Figur von einer weißen gerettet wird, wird das als eine Art von Neokolonialismus gesehen. Man nennt das auch "White-splaining"."

"Sensitivity-Reader, wie sie Literaturverlage beschäftigen, gibt es genauso in Hollywood: Beratungsfirmen achten auf Diversität und Inklusion. Sie lesen Drehbücher und weisen warnend darauf hin, wenn etwa eine Frauenfigur passiv gezeichnet ist, was als frauenfeindlich interpretiert werden könnte. Oder sie intervenieren, wenn eine schwarze Figur ihrer Meinung nach nicht genug Entscheidungshoheit hat." 

aus: "Basic Instinct würden die heutigen Sensitivity-Reader massakrieren" von Andreas Scheiner und Lucien Scherrer - Neue Zürcher Zeitung 16.3.2024