Rahel Hefti über ihre Arbeit vor dem Schreiben "Früher schrieb ich einfach darauf los"

2020 wurde die Gruselnovelle "Memoria Damnum Carnival" von Rahel Hefti veröffentlicht, sie schreibt Romane für Young Adult wie "Alyssa Illusion", die auch in Schulen gelesen werden. Marius Leutenegger hat sie gefragt wie sie sich für die Arbeit an einem Roman vorbereitet:

Was finden Sie schwierig beim  Schreiben eines Thriller?

"Die Motive der Figuren zu beschreiben, ihre psychologischen Beweggründe. Die sollten für die Leserinnen und Leser zu hundert Prozen nachvollziehbar sein."

"Wie leicht fällt Ihnen das Schreiben?

"Es gibt Szenen, die ich mit grossem Vergnügen verfasse. Bei anderen würde ich gern das ganze Manuskript wegwerfen. Dann hilft mir der Gedanke an eine Folgeszene, auf die ich mich freue, und ich beiße mich durch."

Wieviel Konzept steckt in einem Buch?

"Bevor ich etwas schreibe, fixiere ich grob die wichtigsten Handlungspunkte. Ich muss den roten Faden haben. Früher schrieb ich einfach darauf los, die Geschichten verzettelten sich deshalb stark und wurden nie fertig. Geht es dann mit dem Schreiben richtig los, verhalte ich mich sehr umweltunfreundlich: Ich verbrauche Unmengen von Papier, mache ständig Notizen, und auf dem Computer eröffne ich eine Datei nach der anderen mit Ideen und Bemerkungen. Auch auf dem Mobiltelefon tippe ich viel herum: Daran muss ich noch denken, diese Figur sollte ich früher erwähnen ... Würde ich mir nicht ständig Notizen machen, ginge die Geschichte nicht auf."

aus: "Unnötige Brutalität finde ich unnötig" - Marius Leutenegger, Lesen 2/2016