Elias Canetti: "Man hinterläßt nichts.

Man hinterläßt Sätze, die falsch aufgeschrieben und noch falscher verstanden werden." Bittere Erkenntnis oder provokante Bescheidenheit mit 88 Jahren, und dabei hatte Canetti sogar den Literaturpreis erhalten.

"Es ist Zeit, mir wieder Dinge mitzuteilen. Ohne dieses Schreiben löse ich mich auf. Ich spüre wie mein Leben sich in stumpfes, trübes Sinnen auflöst, weil ich nicht mehr Dinge über mich aufschreibe. Ich will versuchen, das zu ändern." So empfand Elias Canetti die zu langen Pausen zwischen seinem Tagebuchschreiben.

aus: "Seine Wahrheit aus Distanz" von Andreas Platthaus - Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.3.2025